Mietz
wie Mietz ein Zuhause fand
Ein Versehen mit Happy End

Der schwarz-weiße Kater hatte lange Zeit auf der Straße gelebt, bis er sich das Sprunggelenk brach und schließlich in unsere Obhut kam. Von Anfang an zeigte er sich sehr anhänglich und verschmust – ein sanftes Wesen, das Nähe suchte und sichtlich genoss. Für uns stand fest: Wir wollten ihn nicht wieder auf die Straße zurückbringen.
Er war bereits kastriert, verträglich mit anderen Katzen – nur mit Hunden eher nicht. Was er brauchte, war ein Zuhause mit Geduld, etwas Erfahrung im Umgang mit Katzen und bestenfalls gesichertem Freigang. In reiner Wohnungshaltung hätten ihm Bewegung und Abwechslung gefehlt. Zu Beginn brauchte er ein wenig Zeit, um Vertrauen zu fassen – doch wer ihm diese Zeit gab, wurde schnell belohnt.
Dann meldete sich eine Frau auf unsere Anzeige. Sie war überzeugt, in ihm ihren seit drei Monaten verschwundenen Kater wiederzuerkennen. Noch am nächsten Tag kam sie vorbei und nahm ihn voller Hoffnung mit nach Hause.
Doch schon bald wurde klar: In manchen Dingen war dieser Kater doch anders als ihr vermisster. Es war nicht derselbe – und doch war er genau richtig. Denn noch am ersten Abend kam er schnurrend zum Schmusen, spielte, zeigte seine charmante Art. Und so entschied sich die Familie, ihn zu behalten – auch wenn er nicht der Kater war, den sie vermisst hatten.
Sie nannten ihn Mietz – und gaben ihm ein neues Zuhause.
Es war ein Moment voller Symbolik: Auf den Tag genau drei Monate nach dem Verschwinden ihres Katers entdeckte die Familie unseren Post. Und schenkte einem anderen Kater ein neues Leben.
Ein kleines Versehen. Ein großes Glück. Ein echtes Happy End.