Wie ein Flummi war sie ständig in Bewegung – kaum zu bremsen, immer auf Entdeckungstour. Der Garten wurde ihr Abenteuerspielplatz, und ihre Leichtigkeit ließ uns oft staunen. Doch trotz all ihrer Unbekümmertheit blieb sie lange Zeit scheu. Jede schnelle Bewegung ließ sie flüchten, Streicheln oder Berührungen ließ sie nicht zu. Vertrauen musste wachsen – langsam, auf ihre Art.

Als Mausi schließlich vermittelt wurde, dachten wir, sie hätte ihr Zuhause gefunden. Doch das Schicksal hatte andere Pläne. In ihrer neuen Umgebung geriet sie in Panik. Sie riss Vorhänge von den Stangen, sprang von Fensterbank zu Fensterbank – und schließlich mit voller Wucht gegen die Terrassentür aus Glas. Sie kam nicht zur Ruhe. Also wurde sie zu uns zurückgebracht.

Wenig später wurde sie schwer krank – ein Magen-Darm-Virus schwächte sie so sehr, dass sie tagelang nichts fraß. Unser kleiner Flummi lag still, kraftlos, verlor an Gewicht. Mit Aufbauspritzen, Zwangsernährung und tierärztlicher Hilfe kämpften wir um jeden Löffel, den sie bei sich behielt. Die Angst, sie zu verlieren, war groß.

Doch Mausi ist eine Kämpferin – genau wie ihre Mutter. Nach und nach begann sie wieder zu fressen, ihre Energie kehrte zurück, der Lebenswille flackerte auf – und blieb. Das Zwangsernähren, so belastend es war, hatte ihren Appetit und Stoffwechsel wieder in Gang gebracht.

Und als sie wieder gesund war, wussten wir:
Mausi gehört zu uns. Für immer.

Heute ist sie kastriert, zierlich wie eh und je – aber mit einer ungebändigten Energie, die uns täglich zum Lächeln bringt. Ihre Wildheit hat bei uns einen sicheren Hafen gefunden. Sie bleibt Mausi, unser kleines Wunder mit großem Herzen.

Ihre Geschichte erinnert uns daran:
Jedes Leben ist wertvoll.
Jedes Wesen verdient seinen Platz.
Und manchmal braucht es einfach nur Zeit, Geduld – und jemanden, der nicht aufgibt.