Ich, Antonia, spürte sogleich eine tiefe Verbindung zu diesem sanften Wesen. Es war, als hätten sich unsere Seelen schon vor langer Zeit versprochen, einander zu finden. Wo ich ging und stand, war auch Anton. Er wurde mein treuer Begleiter durch die Stunden des Tages.

Mit Stolz und einer ansteckenden Lebensfreude zeigte er mir seine Welt: Wie er geschickt auf Bäume kletterte, mit Leichtigkeit den Zaun überwand und über den Rasen jagte – ein kleines Herz auf vier Pfoten. Meine Liebe zu ihm wuchs mit jedem seiner kunstvollen Sprünge und jeder seiner sanften Berührungen.
Als Anton ins Haus zog, brachte er nicht nur seine Wärme mit, sondern auch Trost in einer Zeit meines Lebens, die nicht ganz einfach war. Doch das Schicksal prüfte uns erneut, als es Anton gesundheitlich schlechter ging. Durchfall und Anfälle plagten ihn; sein Körper schien gegen etwas anzukämpfen.

Die Diagnose traf uns hart: Nierenkrankheit. Es zeigten sich unglaublich schlechte Nierenwerte im Blutbild und zudem machte er gerade eine Toxoplasmose durch. Unterstützt durch Medikamente und Spezialfutter ging es ihm so langsam besser. Seine Sanftmut und Empfindsamkeit machten ihn zu einem Spiegel meiner eigenen Seele; jede Veränderung schlug Wellen in seinem empfindlichen Gemüt.
Anton war nie ein Kämpfer im Reich der Katzen; Konflikte mied er und zog sich zurück in die Sicherheit unserer Nähe. Die Ankunft weiterer Katzen war für ihn eine Herausforderung; besonders die Angriffe eines anderen Katers draußen setzten ihm zu und weckten Ängste in ihm.
Doch trotz aller Widrigkeiten blieb Anton der liebevolle Geist, der Menschennähe suchte und darin seine Zuflucht fand.

Während unserer gemeinsamen Reise hat Anton mir gezeigt, dass Liebe nicht immer laut sein muss; sie kann leise kommen wie sein sanftes Schnurren am Ende eines langen Tages. Er ist mehr als nur eine Katze – er ist ein Freund und ein unersetzlicher Teil von mir geworden.